Kleine Chronik:


Als Poliklinik "Clara Zetkin" in den Jahren 1954 bis 55 nach Entwürfen von Walter Erler in städtebaulich dominanter Lage.erbaut. 

Architektenkollektiv um Werner Lonitz.

Der zweigeschossige Putzbau über vollständigen Untergeschoss ist als langgestreckter, symmetrische Baukörper mit Mittelrisalit und Seitenflügeln unter Walmdach konzipiert. Haupteingang im Mittelrisalit, der mit glatt geputzten Lisenen und Sgraffito im Giebelfeld baukünstlerisch gestaltet ist. 

Im Inneren überzeugen klare Gliederungen und ein großzügig angelegtes , offenes massives Treppenhaus. Der Außenbereich ist mit Auffahrtsrondell und Stützmauern mit Verblendung aus lokalem Werkstein sowie Heckenpflanzungen gestaltet.Das Gebäude ist in Gestalt und Funktion zeittypisches Zeugnis einer sozialen Bauaufgabe.

Zitat aus Zeitung:

"....eine der modernsten in unserem Bezirk. Sie verfügt über 10 ärztliche

Fachabteilungen, und ihre technische Ausrüstung entspricht dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Die Kosten für den Bau und die Einrichtung betrugen 1 250 000 DM."

  

Alle Gesundheitseinrichtungen unter einem Dach, dieser Gedanke der Poliklinik ist heute so modern und patientenfreundlich wie vor 65 Jahren, als am 8. März 1955 die Poliklinik „Clara Zetkin“ in Zwötzen eröffnet wurde.

Im Stile der 50iger Jahre wurde vom Architektenkollektiv um Werner Lonitz das repräsentative Gebäude in der Lasurstraße 27 entworfen, das 2006 in die Denkmalliste Thüringen aufgenommen wurde.

Immerhin sollte das Poliklinikgebäude 1,25 Millionen Mark kosten und wurde zum Objekt des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) erklärt.

Viele fleißige Helfer arbeiteten auf der Baustelle und soziale Verantwortung prägte ihr Handeln. Bereits im Februar 1954 konnte der Rohbau fertig gestellt werden. Bauträger war der VEB Bau-Union. Die traditionelle Stein auf Stein Bauweise erleichterte die in unserer Zeit notwendigen Umbaumaßnahmen.

Im März 1955 nahmen Ärzte, Schwestern und anderes medizinisches Personal ihre Tätigkeit auf.

In der Anfangsphase war die Poliklinik -Zwötzen eine Art Abteilung des Krankenhauses in Gera. Die Gründungsphase wurde aktiv von Chefarzt Dr. Wiedenfeld betreut.


Zum Festakt der Eröffnung der Polklinik “Clara Zetkin“ nahm der Oberbürgermeister der Stadt Gera, Curt Böhme und weitere Persönlichkeiten der Stadt teil.


Als Verwaltungsleiter waren Herr Werner Zippel, Herr Rudi Zipfel und Frau Ingeburg Schack-Hofmann tätig. Zwei Ärztliche Leiter lenkten die erfolgreiche Entwicklung des Ärztehauses Obermedizinalrat Dr. Schramm und Medizinalrat Dr. Geßner bis zur Privatisierung der Arztpraxen nach 1990.

In der Gründungsphase gab es Praxen für Allgemeinmedizin, Internisten, Chirurgie, Kinderarzt, zahnärztliche Praxen, eine Röntgenabteilung, ein Labor, Physiotherapie und eine Bäderabteilung. 1956 wurde eine dermatologische Praxis eröffnet.

Schnell stiegen die Patientenzahlen, denn die Bevölkerung der Stadtteile Zwötzen und Lusan vergrößerte sich erheblich. Wurden in den Anfangsjahren 30000 Patienten jährlich medizinisch betreut, stieg die Zahl  im Jahr 1985 auf 350000 Patienten.

Weitere Arztpraxen im Umfeld wurden zu Außenstellen der Poliklinik, zum erweiterten Aufgabengebiet gehörte auch die Betreuung von Schulen, Kindergrippen und Kindergärten.

Nach der politischen Wende war der Fortbestand der Einrichtung gefährdet.

Dem engagierten Wirken von Herrn Chefarzt  MR Dr. Geßner, der langjährigen Geraer Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit Frau Elvira Krumflek und des Geschäftsführers  Herrn Kurt Haudek  ist es zu danken, dass das Haus nun als Ärztehaus überlebte.

Zunächst wurden die Ärztehäuser in Bieblach und Zwötzen in einer Gesellschaft zur Bewirtschaftung medizinischer Einrichtungen mbH integriert. Die meisten Mieter in unserem Ärztehaus waren auch Gesellschafter der GmbH.

Der Sprung in die Selbständigkeit war für viele Ärzte eine Herausforderung. Heute sind wir ein Haus, das viele private Praxen und andere Gesundheitseinrichtungen vereint. Ein behindertengerechter Aufzug und neue Parkplätze wurden  in dieser Zeit geschaffen.

2003 stand die Finanzierung der Gesellschaft zur Bewirtschaftung medizinischer Einrichtungen auf „wackeligen Beinen“. Ein neues Finanzierungskonzept musste her, auch war das Engagement der Mieter gefragt.

Frau Pharmazierat Anneliese Peterhänsel, die seit 1992 die Löwen-Apotheke im Ärztehaus Zwötzen betreibt, gründete zusammen mit ihrem Sohn Falk Peterhänsel die Ärztehaus Zwötzen Verwaltungs- GmbH und versuchte mit Besonnenheit und Zielstrebigkeit die Poliklinik „in sicheres Fahrwasser zu leiten.“ Ihrem erfolgreichen Wirken ist die Neuansiedlung neuer Arztpraxen und weiterer Gesundheitseinrichtungen zu verdanken.

Es erfolgte die Anbindung an die Stadtbahnlinie 1, die Schaffung weiterer Parkplätze, die Renovierung der Fassade, die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes im gesamten Haus.

Herr Dieter Höfer hat viele Ideen und Engagement eingebracht, um das „in die Jahre gekommene“ Haus zu modernisieren.

Heute sind eine Internistin, zwei Allgemeinärzte, zwei Kinderärzte, zwei Fachärzte für Psychiatrie und Neurologie, zwei Urologen, ein Kardiologe, eine Hautärztin, eine Frauenärztin, ein Chirurg, eine Apotheke, eine physiotherapeutische Praxis, eine Praxis für Ergotherapie, eine podologische Praxis, eine logopädische Praxis und eine Cafeteria im Ärztehaus -Zwötzen tätig.

Zum Ärztehaus gehört auch ein wunderschöner Arzneipflanzengarten der von Mitarbeitern der Löwen-Apotheke betreut wird. 

Im Jahr 2006 wurde das Haus als Einzeldenkmal in die Denkmalliste aufgenommen. 

 

Sie erreichen uns:


mit der Stadtbahnlinie 1

und dem Bus
Linie 16

 

Kostenlose Parkplätze im Hof

Barrierefrei zu erreichen
Personenaufzug in alle Etagen